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Einzelposting: Zwangsverschwulung - Warum Animexxler aufhören müssen dieses Wort zu benutzen


Links hierher: http://www.animexx.de/forum/thread_5379184/-1/14334471248525/
http://desu.de/Ms1g05A




Von:    Daemion 04.06.2015 21:45
Betreff: Zwangsverschwulung - Warum Animexxler au... [Antworten]
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lostvampire69:
> Ich bin kein RPG-Spieler, aber gibt’s da nicht einen Haufen Regeln? Z.B. auch, dass keine heterosexuellen Paare erwünscht sind, dass gewisse Paare bereits von Anfang an festgelegt werden, dass keiner sterben darf, dass es generell keine Paare / keinen Sex geben soll usw…?
> Tut mir leid, aber was so negativ an dieser Regel ist, verstehe ich einfach nicht.

Oben schrieb ich zu dem Thema:
Daemion
(....)
Wenn von 10 RPGs, die man interessant findet, 9 Admins sagen "Nee, alle Shonen Ai Fans sind Fangirlies und machen mein RPG kaputt" ist das schon ein starkes Stück. (....)

(....)
Wie in vielen anderen Dingen, ist es die Menge, die das Gift macht.
Wenn man in einem, zwei RPGs ausgeschlossen wird, weil man Heteropaare mag, ist das traurig, aber vertretbar. Ebenso anders herum, wenn man als Shonen Ai/Shojo Ai Fan aus wenigen RPGs ausgeschlossen wurde- traurig, aber okay, wenn man die Möglichkeit hat, sich woanders "nieder zu lassen".
Aber wenn man Story-RPGs mag und die einen in den meisten Fällen nur deshalb nicht mitspielen lassen wollten, weil man einen homosexuellen Chara spielen wollte, dann ist da was schief gelaufen. (....)

Es kommt auf die Häufigkeit und auf die Menge an, mit der man der Thematik (der Regel, dass kein Shonen/Shojo Ai erlaubt ist) begegnet.

Regeln sind wichtig, aber sie sollen zuerst den Spielfluss sichern, die Spieler dazu animieren, respektvoll miteinander umzugehen. Regeln sollen nur insofern einschränken, wie es nötig ist, um miteinander im Play zurecht zu kommen.
Dazu gehört u.a. Rücksichtnahme, dass man beim Posten aufeinander achtet und dass man mit anderen Usern und deren Rollen gleichberechtigt ist, sofern im Vorfeld nicht - einvernehmlich - etwas anderes ausgemacht wurde.

Regeln, die darüber hinaus einschränken, mag ich schlichtweg nicht.
Es ist okay, wenn es mal RPGs mit festen Pairings oder Vorlieben gibt- da kann ich mich dann entscheiden, ob ich mich darauf einlasse oder nicht.
Es gibt, diese RPGs ausgeklammert, noch genügend andere, in denen ich mitmachen kann, wenn ich spezielle Pairings nicht mag.

Der springende Punkt ist aber: Was, wenn es nicht genügend andere RPGs gibt, wenn man immer wieder auf dieselben Hindernisse stößt?
Man wird im Vorfeld ausgeschlossen, nicht, weil man schlecht schreibt oder weil man sich nicht an die Regeln hält oder weil man einen schlechten Charakter hat und mit anderen streitet (etc.), sondern einzig aus dem Grund, weil man einen Charakter spielen möchte, der vielleicht homosexuell wird.
Ich persönlich möchte die Möglichkeit haben, dass meine Charas sich verlieben dürfen, in wen sie wollen. Das ergibt sich einfach im Play.
Aber nicht mal das darf ich, es muss dann am Geschlecht liegen, in wen er sich verlieben darf, sonst darf ich nicht in dem RPG mitmachen.

Nochmal: Vertretbar, wenn das mal mit konkreten, plottbestimmenden Regeln (wie die von dir genannten- "dass keine heterosexuellen Paare erwünscht sind, dass gewisse Paare bereits von Anfang an festgelegt werden", etc.) passiert.
Aber nicht, wenn es dauernd passiert oder fast ausschließlich.

Es nervte mich auch, dass es in allen YGO-RPGs damals festgelegte Pairings gab und dass es so gut wie nie um eine Story ging. Deswegen habe ich aber nicht einen "Hasszirkel" geöffnet und bestehe darauf, meine Meinung wie ein Brandmal vor mich herzutragen und es allen zu zeigen, die es (nicht) sehen wollen.

> Wenn ich bei einem RPG mitmachen will, dann muss ich mich den Regeln die dort herrschen fügen oder aber ich gründe mein eigenes RPG, das dann sicher auch Regeln haben wird, die nicht jedem gefallen.

Das mit den RPGs war auch nur ein Beispiel. Es gibt genug andere, wenn es um das Thema "Zwangsverschwulung" geht. Ich habe einige in meinen vorherigen Posts aufgeführt (FAs, Doujis, FFs, etc.).
Zum öffnen eigener RPGs schreibe ich weiter unten noch was.

> Sicher ist es nicht schön, wenn die eigenen Vorlieben so wenig vertreten sind.

Das hat nicht unbedingt etwas mit Vorlieben zu tun.
Vorlieben sind (m.M.n.) "Genre", "Serie", "Thema", "Schreibstil", "Story"/ "ohne Story", "Anime-Avatare" / "Fotos als Avatare", etc. pp.

Das Problem ist, wie ich gehofft hatte, verständlich genannt zu haben, der Ausschluss auf Grund einer Charakter-Eigenschaft.
Und auf Grund von Vorurteilen, weil man als "Shonen Ai"-Player grundsätzlich ein "Fangirl" ist, dass z.B. das RPG "kaputt macht".

> Aber deshalb kann ich andere doch nicht dazu zwingen, meine Vorlieben anzunehmen.

Darum geht es zu keinem Zeitpunkt. Weiter oben schrieb ich dazu auch, dass ich mir da Gleichberechtigung wünsche. Dazu zählt ein toleranterer Umgang miteinander.
Und niemandem soll irgendwas aufgezwungen werden. Es ist nur traurig, dass man in der heutigen Zeit noch immer ausgeschlossen wird, weil man z.B. einen schwulen Charakter spielt.
Und selbst das wäre tolerierbar, wenn es nicht im Verhältnis so oft geschähe.

Von Zwang war übrigens nie die Rede- nur weil ich gerne homosexuelle Charaktere spiele, zwinge ich jemanden, der gerne heterosexuelle Charaktere spielt, nicht, es mir gleich zu tun, weil ich ihn sonst nicht ins RPG nehme.
Das wird aber verlangt, wenn eine Sexualität ausgeschlossen wird und es keine (oder unzureichende) Alternativen gibt.

Allgemein finde ich das nicht in Ordnung.

[ein bisschen o.o.T.: Ich verstehe da etwas nicht: Einerseits hast du die Erfahrung gemacht, dass es Christen schwer haben und wenn man mit einer ähnlichen Problematik kommt, dann sind die Personen, die andere ausschließen, im Recht?]

> Es gab doch Haufenweise Mädels, die weibliche Charaktere beschimpft haben. Sogar von Hass war oft die Rede. Und warum? Weil der weibliche Charakter es „wagt“ in der Serie / dem Anime / was auch immer mit dem männlichen Charakter zusammen zu kommen, den man selbst unbedingt homosexuell haben wollte.

Daemion
Wenn nun alle diese "Fangirlies" (von denen 100%, die ich kannte, absolut friedfertig waren- wobei ich mir aber durchaus vorstellen kann, dass eine geringe Menge es evtl. nicht war. Solche gab's bestimmt auch.) in jedes Heteropairing einer Serie Hasstiraden geschrieben hätten (so, wie es sehr viele aus der "Zwangsverschwulungs"-Welle getan haben), hätte man zumindest von einer anteiligen Schuld sprechen können. Dann hätte man ggf. behaupten können: "Die sind nicht besser als die anderen, die provozieren und streiten auch."
Aber das war meistens nicht der Fall.

Ich habe in fett unterlegt, was ich im Kontext zu dem Thema oben geschrieben habe.

Wie ich schon meinte, kannte ich davon niemanden persönlich. Und ich habe auch nicht ausgeschlossen, dass es solche Individuen gab.
So ganz folgen kann ich aber dennoch nicht.
War das nun in Ordnung, wenn solche Mädchen gegen weibliche Protagonistinnen vorgegangen sind? Das ist doch, der Logik folgend, ihr gutes Recht gewesen?
Wenn nicht, dürfte es genauso wenig in Ordnung sein, wenn es nun umgekehrt der Fall ist und man Leute hat, die gegen Shonen/Shojo Ai wettern.

Man muss Gleichem nicht mit Gleichem vergelten.

Beispiel:
Ich mag keine RL-Avatare, weil in den meisten Story-RPGs, die heutzutage eröffnet werden und die ich gesehen habe, RL-Avatare verlangt und Anime-Avatare ausgeschlossen werden.
Warum? Weil viele Animexxler RL-Avatare "erwachsener" finden und weil sie selbst meinen, man könne mehr Emotionen sehen und sich besser in die Charaktere hinein versetzen. Wer das anders sieht, hat Pech.

Deswegen eröffne ich jetzt keinen Hass-Thread oder Hass-Zirkel, obwohl es oft vorkommt, obwohl es mich nervt.

> Aber man ist ja nicht negativ auf „Blond“ getriggert, sondern auf die, die „Blond“ so verherrlichen.

Nicht viele Menschen können differenzieren. In der Psychologie ist das eher die Ausnahme, denn die Regel.

> Die Personen, die schwule Männer verherrlicht haben, waren in den allermeisten Fällen Mädchen und keine schwulen Männer.

Daemion
Nicht alle, die das Thema "Shonen/Shojo Ai" und Co. mögen, darüber schreiben oder das Thema spielen sind wirklich homosexuell.

Wie du siehst, habe ich exakt das mit anderen Worten schon selbst erkannt.

Es wird dennoch auch homo- und bisexuelle User gegeben haben, die sich mit Shonen/Shojo Ai identifizieren konnten.

> Um echte Schwule ging es dabei doch den wenigsten. Viele Schwule waren davon sogar selbst extrem genervt und das nicht, weil sie sich selbst hassen, sondern weil sie das Verhalten gerade als homophob und aufdringlich erlebt haben.

Dazu kann ich leider nichts sagen, weil ich solche Menschen nicht kennen lernen durfte.
Es hätte mich sehr interessiert, was sie dazu gesagt und ob und wie sie das begründet haben/hätten.

> Und genauso eine Phase gab es auch, wenn man sagte, dass man heterosexuell ist

Erinnerst du dich, wann das (in etwa) war?
An einen Hype dergleichen kann ich mich nicht erinnern. An eine (gegensätzliche) Bewegung, die Zirkel eröffnete, User gegeneinander aufbrachte (in einem auch nur annähernd großem Umfang wie "Zwangsverschwulung"), Hasskommentare schmetterte, ist mir -in einer vergleichbaren Größenordnung- nicht aufgefallen.
Bestimmt gab es Einzelfälle. Das glaube ich dir auf's Wort.
Ich kann mich nicht erinnern, dass es insgesamt eine so intensive, "massige" und "vehemente" Vertretung gab, wie bei "Zwangsverschwulung", denn über die ist man ständig gestolpert. Es ging gar nicht anders.

Außerdem scheint es keine nachweisbaren Folgen zu geben, wie z.B. bei den RPGs, anders wie die "Zwangsverschwulungs"-Bewegung. Schließlich existiert keine Regel "Romance ist nicht erlaubt, weil alle Romance-Fans Fangirlies sind und das RPG kaputt machen".
Ich würde das auch nicht so oft erwähnen, wenn mir das nicht immer wieder gesagt worden wäre, nicht nur einmal...

> oder dass man den männlichen Charakter X lieber mit einem weiblichen Charakter zusammen sieht.

Das an sich ist völlig in Ordnung. Soll man doch machen, wie man meint.
Für sich allein gesprochen, ohne beleidigend zu werden, ist das -in meinen Augen- okay.
Schließlich handelt es sich um _fiktive Figuren_.

> Aber hier auf der Seite gab es durchaus diese Phase, in der man immer der intolerante Arsch war, nur weil man heterosexuell war und sich als Frau nicht gewünscht hat, ein schwuler Mann zu sein, sondern gerne eine Frau war.

Tut mit leid, wenn du solche Erfahrungen gemacht hast. Mir ist das auf Animexx nicht unter die Augen gekommen (was nicht heißt, dass es das nicht gab).

Kannst du dir vorstellen, wie es gewesen wäre, wenn dieser Zustand, den du da erlebt hast, sehr lange angehalten hätte? Du in Foren, RPGs, Weblogs, FFs (etc.) immer wieder darauf gestoßen wärst? Du denkst an nichts Schlimmes, willst dich nur ein bisschen vom RL-Alltag ablenken. Du möchtest, nichts ahnend, einen Beitrag lesen und da wird über Ärsche geschrieben, die es wagen können, heterosexuell zu sein. Dann klickst du den Beitrag weg und nicht lange darauf kommt dir der nächste Kommentar zum Thema vor die Augen.
Kannst du dir weiter vorstellen, wenn du RPGs spielst und fast nirgendwo mitmachen darfst, weil du (wenn überhaupt) Romance spielen möchtest? Wenn du dann meistens nur in Hentai-RPGs mitspielen darfst, weil es da erlaubt ist?
Wenn du ein Romance-FA hochlädst und dann abfällige Kommentare kommen, die sich auf die sexuelle Orientierung deines Charas beziehen?
Du meinst: Wenn's euch nicht gefällt, klickt doch weg!
Aber sie klicken nicht weg. Nein, sie haben das Recht darauf, ihre Meinung über deinen "verkorksten" Geschmack zu schreiben und du sollst doch gefälligst damit leben.
Du schreibst einen Admin an, der outet sich dann aber auch als Romance-feindlich.
Du möchtest das alles vergessen, surfst weiter.
Plötzlich gibt es ganze Zirkel und Thread-Themen, die sich darüber beschweren, warum nicht alle Charaktere schwul oder lesbisch sind und dass alle, die eine andere Meinung haben, doof sind?
Und nicht nur das, manche User werden beleidigend, machen sich lustig über dich, verspotten dich, einfach nur, weil du was positives über Romance geschrieben hast.
Egal, in welchem Bereich du dich auf Animexx aufhältst- du kannst dem Thema auf Dauer nicht völlig entkommen.
Und das, was ich aufgezählt habe _alles zusammen_ und zwar wirklich sehr, sehr lang. Keine Tage, keine Wochen. Monate. Und länger als das. Und teilweise hält es bis heute an.
Du stellst dich ja nur an. Andere haben das Recht dazu, dein Thema scheiße zu finden. Leb damit.

Nun bist du ein Fan einer bestimmten Kultur oder Zeichenart und es gibt, außer der HP, auf der du bist, keine Alternativen. Außerdem sind deine Freunde hier.
Oder: Es gibt alternative HPs, auf die du gehen kannst. Aber nach einigen Tagen oder Wochen merkst du: Hier sind sie auch, die "Anti-Heterosexuellen".
Und das Spiel geht von vorne los.

> Daher weigere ich mich auch, einen fiktiven, schwulen Charakter, der von einem Mädchen (!) gespielt wird, mit einem echten schwulen Mann gleichzusetzen. Das sind zwei vollkommen unterschiedliche Dinge.

Darum ging es nicht.
Es ging darum, dass die Ansicht, etwas zu mögen, überhaupt geduldet wird.

> Ich persönlich möchte auch nicht mit weiblichen Zwillingen gleichgesetzt werden, die von zwei nicht verwandten Männern gespielt werden. Das eine ist Fiktion, ein Spiel, das andere Realität.

Bevor ich es vergesse: Es ist okay, m.M.n., wenn man solche Rollen in der von dir genannten Konstellation spielt, auch, wenn man z.B. seine Sexualität fiktiv auslebt.
Auch ich habe immer wieder betont, dass es um fiktive Figuren geht.

Was aber nichts mit Fiktion zu tun hat, ist z.B. die Tatsache, wenn ich als Shonen-Ai Fan (ungeachtet dessen, welche Sexualität ich besitze) keinen schwulen Chara spielen darf.
Und mal angenommen, ich bin schwul und kann mich mit heterosexuellen Pairings nicht identifizieren- dann darf ich keine RPGs mehr spielen, es sei denn, ich eröffne ein eigenes.

Wenn man dieses Modell verallgemeinert weiter verfolgen würde, wäre der Animexx-Server übervoll vor lauter RPGs, die von einzelnen Individuen geöffnet werden mussten, die woanders nicht mitspielen durften.
Ein Trauerspiel, wenn man bedenkt, dass all diese User in unserem Beispiel irgendwo dauerhaft ausgeschlossen wurden, weil sie vielleicht eine Sexualität in RPGs ausleben, die ihrer eigenen entspricht oder die sie einfach nur mögen.
Und noch trauriger ist es, wenn viele dieser User, auf Grund ihrer schlechten Erfahrungen, wiederum andere User ausschließen, weil diese "andere Vorlieben" haben.

Davon abgesehen kannst du mir glauben, dass man nicht immer selber Admin sein möchte. Das ist eine Heidenarbeit und oft wird es einem nicht mal gedankt. Deswegen ist man mal froh, wenn man selbst nicht die Arbeit hat und einfach nur mal Mitspieler sein kann, ohne sich viele Gedanken machen zu müssen.

> Bis zu einem gewissen Grad finde ich beides absolut in Ordnung. Denn es ist ganz normal, dass man manchmal eben nur seine Vorliebe ausleben will. Wenn jemand ein Shonen-ai-RPG eröffnet, wird er verständlicherweise (!) auch nicht so glücklich sein, wenn plötzlich jeder heterosexuelle Charaktere spielt und er mit seinem schwulen Charakter alleine dasteht.

Dagegen sage ich auch nichts. Das ist nicht das Problem (s.o.).

> Jeder soll seine Vorlieben haben und muss eben auch damit leben können, dass andere Leute andere Vorlieben haben.
> Natürlich kommt es aber immer auf das Maß an. Wenn das in extremes Gebashe ausartet, ist das immer blöd, wenn es zu Mobbing wird, ist es erstrecht nicht in Ordnung.

Von genau diesen Fällen schreibe ich die ganze Zeit.
Es geht um ein überdurchschnittliches Maß, nicht um ein, zwei RPGs, bei denen man nicht mitmachen darf.

Dazu schrieb ich oben zum Thema, dass es hier auch auf das Genre ankommt, wenn man z.B. Fick-RPGs hat, kann ich verstehen, dass man Shonen Ai/Shojo Ai oder alternativ Romance, nicht haben möchte.
Schwierig ist es aber, wenn man in den meisten RPGs, die nicht viel mit Beziehungen zu tun haben, ausgeschlossen wird, wohingegen Romance weiterhin erlaubt ist, z.B. in RPGs mit Story.

> >Das sagen Menschen -meiner Erfahrung nach-, die niemals auf der anderen Seite gestanden haben.
>
> Du schreibst, dass man die Gefühle der anderen ernstnehmen soll und haust dann so eine Verallgemeinerung raus. Das finde ich schon etwas merkwürdig.

1. War dein vorhergehender Satz ebenfalls allgemein gehalten
> Damit muss jeder leben können, ohne dem anderen gleich sonstwas unterstellen zu müssen.

Jeder = Verallgemeinerung

2. Davon abgesehen stimmt es, dass ich mich an der Stelle ungünstig ausgedrückt habe. Ich versuche es noch mal auf eine andere Weise:

"Solche und ähnliche Aussagen habe ich, meinen Erfahrungen nach, häufig von Menschen gehört, die nicht in einer solchen oder ähnlichen Situation gewesen sind."
Oder aber, es waren Menschen, die nicht nachvollziehen konnten, weswegen ich eine andere Ansicht habe, als sie- die, stattdessen, von mir forderten, dieselbe Sensibilität wie sie selbst an den Tag zu legen und mich an ihnen zu orientieren, weil sie es, ihrer Meinung nach, besser wüssten als ich.

> Natürlich sollte man Rücksicht nehmen, aber 1. ist Rücksicht keine Einbahnstraße. Wenn, dann gilt das bitte für alle im gleichen Maß.

Das sehe ich auch so.
Bisher sehe ich in den von mir genannten Beispiel (bzgl. RPGs z.B.) leider keine gegenseitige Rücksichtnahme.

> Und 2. muss daher auch jeder mit etwas Gegenwind und Kritik klarkommen können.

Gegenwind ist m.M.n. nur dann akzeptabel, wenn man selbst ausfallend wurde.
Und sachliche Kritik finde ich in Ordnung, so lange sie konstruktiv und eben sachlich gehalten ist.

> Hierbei rede ich nicht von Mobbing oder extremen Gebashe.
> Da habe ich dir ja jetzt schon mehrfach zugestimmt, dass das nicht in Ordnung ist – nur gilt auch hier wieder: Es ist von keiner Seite aus in Ordnung.

Genau das ist es, was ich mir wünsche, wenn ich sage, dass ich mir Gleichberechtigung wünsche.

Daemion
Davon abgesehen finde ich, dass der Fantasie keine Grenzen gesetzt werden sollte. Wenn man als heterosexueller Mensch eine Person anhimmelt, die homosexuell ist und sich vorstellt, wie diese und man selbst ein Paar werden, ist das - so lange es "nur" in der Fantasie stattfindet (und man die Person nicht bestalked oder belästigt) - in Ordnung.
Andersherum genauso- wenn man als homosexueller Mensch irgendeinen heterosexuellen Star anziehend findet, darf man sich vorstellen, wie man mit ihm z.B. intim wird.

Auch hier habe ich extra die Gleichberechtigung betont.

> Die eine Seite kollektiv zum Opfer und die andere kollektiv zum Täter zu machen, ist mir persönlich zu einseitig und so habe ich (!) das auch nie erlebt.

Es gibt nicht selten eine überlegene und eine unterlegene Seite. Eine Seite, die angreift und eine, die sich verteidigt.
Es stimmt nicht, dass immer beide Seiten Schuld haben oder das die Wahrheit in der Mitte liegt.
Fakt ist, dass oft subjektiv andere Schwerpunkte gesetzt werden und es Missverständnisse gibt- aber nicht immer. Oft genug gibt es wirklich nur einen Täter und ein Opfer. Und oft sehen sich die Täter auch nicht als Täter.
Es kommt vor, dass Menschen unverschuldet in den Fokus von Menschen gelangen, die nicht mit der eigenen Frustbewältigung zurecht kommen und diese nach außen tragen müssen, um sich selbst besser zu fühlen. Gerade im Kollektiv ist das gefährlich.

Es kann also sein, dass du einfach nicht so viel mitbekommen hast, um die Situation entsprechend ähnlich zu sehen, wie die Betroffenen. Du selbst warst ja nicht betroffen.

> Für dich hat Homosexualität offenbar einen anderen, höheren Stellenwert, den sie für mich nicht hat. Sie ist für mich gleichwertig mit allem anderen, vor allem, wenn es nur um gespielte Homosexualität im RPG geht.

Das stimmt so nicht. Für mich ist Homosexualität und Heterosexualität miteinander gleichgestellt- egal ob fiktiv oder im RL.

Was ich nicht in Ordnung finde, ist, wenn die beiden Sexualitäten im RL und/oder im Internet (oft) nicht gleich behandelt werden, was leider noch immer der Fall ist.

Schlimm genug, dass es überhaupt so wichtig ist, wie ein Charakter sexuell orientiert ist. Für mich wiegt das nicht schwerer, als z.B. die Haarfarbe einer Figur.
Es ist eine Nebensächlichkeit, die nichts weiter über den Charakter und/oder den Spieler des Charakters aussagt.

Nur wird das Thema noch ungleich gemacht, indem noch immer Unterschiede gemacht werden.

Bis zu einem bestimmten Punkt ist das noch in Ordnung (z.B. Fick-RPGs), aber ich finde es nicht in Ordnung, wenn man in vielen RPGs von vorn herein ausgeschlossen wird, wenn man einen homosexuellen Charakter spielen will (ich weiß, ich wiederhole mich).

> Für dich ist der Begriff "Zwangsverschwulung" gerade deshalb schlimm, weil du dich so sehr auf das „schwul“ beziehst. Das ist dein gutes Recht. Aber vielleicht überdenkst du nochmal, dass das eben nicht jeder so sieht und daher auch nicht jeder, der das Thema anders sieht, Schwule hasst.

Genauso überdenkst du vielleicht noch mal, dass das nicht jeder so sieht wie du und auch nicht jeder, der das Thema anders sieht, Heterosexuelle hasst.*

(* was vor dem letzten Komma steht, ist eigentlich völlig egal, da kann man einsetzen, was man mag: "... deswegen gleich dumm ist." oder "intolerant ist." oder whatever)

-> Weder deinen, noch meinen Satz finde ich an dieser Stelle angebracht.
Ich möchte dir keine Vorschriften machen und erbitte mir dasselbe Recht, dass du das auch sein lässt.
Sätze wie diesen kann man auf ganz unterschiedliche Weisen auffassen. Zum Beispiel kann man sich dadurch angegriffen oder herabgesetzt fühlen.
Ich möchte deine Ansicht nicht herabwerten und entsprechend erwarte ich, dass du das auch nicht mit meiner machst- um einen der genannten, möglichen Punkte aufzufangen.

Wir waren bereits überein gekommen, dass unsere Ansichten auseinander gehen. Da braucht es keinen "Gewinner", der den anderen von seiner Meinung überzeugen möchte und keinen "Verlierer", der von der Fremdansicht überzeugt wird, innerhalb einer Unterhaltung oder Diskussion.

Meine Meinung musst du nicht teilen- im Gegenteil, ich konnte bereits nachlesen, wie du dazu stehst, weswegen es, an sich, wie ich finde, unnötig war, nochmal explizit auf meinen Kommentar einzugehen.
Es ist ja nicht so, dass die Threadbefürworter in diesem Thread in der Mehrzahl sind und es nötig wäre, mit irgendwem aus der Gegenseite die Pros und Contras durchzugehen.

> Opfer zu werden (von Gewalt, Mobbing, Missbrauch usw.) ist immer schlimm. Aber man sollte nicht den Fehler machen, sich daraufhin immer als Opfer und jeden anderen als Täter zu begreifen, der sicher nie schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Davon war niemals die Rede. Erst recht nicht von "immer" und "nie". Die Unterhaltung hatten wir bereits in der Vergangenheit.

Es ging um die Aktivität der "Zwangsverschwulung"s-Bewegung und weswegen das Wort laut Threadersteller (der mittlerweile auch abgemeldet ist) verboten gehört.

Für mich aus demselben Grund, warum es verboten gehört, Homoehen nicht mit Heteroehen gleich zu stellen: Weil es diskriminierend ist.

Und sicher sind die, die angegriffen werden, im Nachteil- erstens, weil die andere Seite schlichtweg größer ist, zweitens, weil es von der Obrigkeit geduldet wird und drittens, weil Vertreter der "Ja, das ist diskriminierend"-Seite am Ende "belehrt" werden, dass sie es doch sind, die sich fälschlich als Opfer sehen und sie im Grunde das alles nur falsch verstehen.
Von mir erbittest du Sensibilität- mir fehlt gerade ein bisschen deine Feinfühligkeit.

Mir ist durchaus bewusst, dass es Menschen gibt, die das Wort "Zwangsverschwulung" nicht schlimm finden und es nachplappern (gedankenlose Mitläufer), ohne darüber genauer nachzudenken (und die auch in Zukunft nicht darüber nachdenken werden).

Dass es Menschen gibt, die es nervt, weil es - in ihren subjektiven Augen - "so oft" vorkommt und sie sich in ihrer Sexualität angegriffen und benachteiligt fühlen und das nicht dulden wollen.

Dass es Menschen gibt, die dieses Wort bewusst benutzen, um anderen weh zu tun (und die manchmal behaupten, sie wollten, im Gegenteil, niemandem wehtun).

Wiederum andere nehmen es als Wort, dass zwar kein gleich "schweres" Antonym besitzt, aber es trifft ihrer Ansicht nach zu und es ist auch völlig okay, das einseitig zu sehen, Hauptsache, man fordert offiziell Gleichberechtigung.

Dann gibt es Homophobe, für die das Wort beinahe heilig ist, die es in einer an Fanatismus grenzenden Überzeugung benutzen und sich daran laben, die Bewegung erfolgreich einzudämmen.

Es gibt noch weitere Gründe, weswegen man das Wort benutzt.
Ich würde niemals behaupten, dass ich alle Gründe aufgeführt habe.

Und es ist nicht schwer, das Thema schwarz und weiß zu sehen- es ist schwarz und weiß. Leider. Wenn es das nicht wäre, gäbe es diesen Thread erst gar nicht...
Wenn es egal wäre, ob es Zwangsverschwulung, Zwangsverlesbung, Zwangsverheterosexuellung heißt, würde es -sofern man es genau nehmen _will_ - entweder ALLE diese Worte (die gleich große Bewegungen haben) geben oder das neutrale Wort "Zwangsverpartnerung".
Oder es gäbe kein Extra-Wort, um den Umstand zu beschreiben, weil man einfach Namen einsetzt, wie "Ich hasse es, wenn man meinen Lieblingschara xy mit ab verpaired".

Das Thema hat auch nichts mit subjektiver Wahrnehmung zu tun. Es existierte ein Ungleichgewicht und leider gibt es noch heute davon Spuren. Dass runter zu spielen oder zu meinen, man stelle sich nur an, ist nicht sonderlich hilfreich.

> Manchmal muss man auch selbst damit abschließen können, um für sich selbst (!) wieder gut leben zu können.

Dann geh doch mit gutem Beispiel voran und schenke meinen Kommentaren in Zukunft weniger Beachtung, als du es bisher tust.
Eine Möglichkeit, denselben "Ort" zu benutzen, ohne gut miteinander auskommen zu müssen, ist, sich aus dem Weg zu gehen.
Diesen Vorschlag gab es in der Vergangenheit bereits- bisher kam ihm nur leider keine Aufmerksamkeit zuteil.

Aber vermutlich hast du das Recht, auf meine Kommentare einzugehen und jedes Mal eine Diskussion mit mir anzufangen, auch, wenn das ein einseitiger Wunsch ist, den ich nicht teile, stimmt's?
~~ Vive ita vitam tuam, at te paeniteat nullius rei.
Antea sectari alios debui, aliis studere,
hodie me sectabimini, mihi studere debebitis
~~
Zuletzt geändert: 05.04.2019 19:44:26

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